Emmerich Zach
Schneidergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Emmerich Zach wurde am 8.7.1897 in Wien geboren. Er arbeitete als Schneidergehilfe. 1918 war er bei der Volkswehr, dann beim österreichischen Bundesheer. Er war Soldatenrat-Stellvertreter und Zugsführer. 1932 war Emmerich Zach Delegierter des Reichsarbeitslosen-Kongresses. 1939/40 war er in der deutschen Wehrmacht eingezogen.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 16. 6. 1943 wurde Emmerich Zach verhaftet und am 7. 3. 1944 gemeinsam mit Rudolf Bures, Karl Hofer, Richard Eibel, F. Eibel, Josef Hoffmann und Karl Kaluzik (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 21.11.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Im Jänner 1942 sprach Malik auch mit Zach über die Herstellung kommunistischer Streuzettel durch einen Typendruckkasten. Malik überreichte dem Zach hierbei einen Entwurf, in dem Zach die orthografischen Fehler verbesserte und den Stil änderte, sodass er die oben bereits angeführte Fassung, beginnend mit den Worten ’Ostmärkische Soldaten‘ erhielt. Wie dort bereits erwähnt ist, kam es zur Ausfertigung der Streuzettel nicht, da der Druckkasten nicht beschafft werden konnte. Die Angeklagten haben den vorstehenden Sachverhalt zum Teil zugegeben, zum großen Teil bestritten und in echt kommunistischer Weise nach den konspirativen Regeln der KPÖ zu verdunkeln gesucht.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien